Liesa Fialkowske - Aug 31 2021
24-Stunden-Lauf: eine mentale Achterbahn
Marko Gränitz ist Ultraläufer. Er nimmt uns heute mit auf seine mentale und körperliche Achterbahnfahrt beim 24-Stunden-Rennen in Bad Blumau. Marco kommt aus dem Triathlonsport. Mittlerweile ist er aber als Ultraläufer unterwegs und berichtet über seine Erfahrungen im Training & Wettkampf sowie verschiedenen Reisen und Abenteuern in seinem Blog. Der Blog richtet sich an Hobbyläufer, die nach Inspiration, Motivation und neuen Zielen suchen: Bike Run Fun
Das Ziel: 240 km in 24 Stunden
Der 24h Lauf startete um 10 Uhr. Wie geplant lief Marko kontrolliert langsam mit etwa 5:40 min/km. Bis 50 km ist alles ganz entspannt, nur die Hitze macht allen zu schaffen. Auf der Strecke gibt es drei kalte Duschen, die tagsüber mit moderatem Wasserdruck permanent einsatzbereit sind. Das ist perfekt zum Kühlen von Gesicht und Händen sowie zum Durchnässen von Mütze und Armlingen. Die Beine werden aber ab und zu am Wohnmobil mit einem Lappen nass gemacht, damit das Wasser nicht in die Schuhe läuft, die Haut aufweicht und Blasen verursacht werden. Gegen Blasen hat er aber noch eine weitere Geheimwaffe im Schuh: die CURREX RUNPRO.
Bis etwa 100 km läuft alles nach Plan. Doch dann bekommt er plötzlich das Gefühl, dass ihm der „Saft ausgeht“. Rückblickend bliebt Marko einfach zu lange bei der Slow-Carb-Strategie und hat somit sein Glykogenspeicher leergelaufen. Es wechselte sofort auf einen Mix aus Maltodextrin und Buffer, aber wirklich besser wird es dadurch nicht. Es ist ein energetisches Loch, dass sich nicht mehr auffüllen lässt. Selbst mehrere Becher Cola helfen nicht – und das so früh im Rennen, es ist noch nicht einmal die Hälfte vorbei…
Slow Carb. Dabei geht es darum ausschließlich hochwertige, langsame Kohlenhydrate – Slow Carbs – aufzunehmen. Der Trick am Ganzen ist aber, dass der Körper dann vorwiegend auf den Fettstoffwechsel umschaltet und Fettdepots zur Energiegewinnung nutzt.
Maltodextrin. Bei Maltodextrin handelt es sich um ein Kohlenhydratgemisch, dass vor allem aus Maisstärke gewonnen wird. Maltodextrin wird von Ausdauersportlern gerne verwendet, da es im Vergleich zu anderen Kohlenhydratgemischen ernährungsphysiologisch besonders wertvoll ist. So wird Maltodextrin beispielsweise langsamer resorbiert als andere Kohlenhydrate.
Nach 120 km muss Marko erstmals eine ganze Runde gehen. Zum körperlichen Tief kommt jetzt das mentale hinzu. Jede Runde nimmt er flüssige Energie auf, aber es reicht einfach nicht. Der Trend zeigt bergab, die Gehpausen werden länger, die Frage nach dem Sinn wird größer.
Nach rund 150 km kommt ein Schwindelgefühl dazu. Wahrscheinlich ist er unterzuckert. Das ist jetzt etwas Ernstes. Die Gehpausen werden nochmals verlängert. Bei Kilometer 155 und 163 kommen sogar Sitzpausen hinzu. Aber der Schwindel bleibt. Bei der dritten Sitzpause beginnt Marko auch noch zu zittern. Es scheint jetzt alles aussichtslos. Er kann einfach nicht mehr aufstehen. Der Körper ist komplett leer, eine kraftlose Hülle. Ihm wird klar, dass er aussteigen muss, um seine Gesundheit nicht zu gefährden.
Auf einer Liege mit mehreren Schichten zugedeckt, um den Schüttelfrost zu dämpfen, denkt er nur noch daran, wie er am besten zur Unterkunft und ins warme Bett kommt. Das Rennen ist abgehakt. Eine Weile beobachtet er, wie die Läufer auf der Strecke vorbeiziehen. Es machen sich Schuldgefühl breit - diese Vorbereitung, Betreuer, die die Zeit opfern usw. Noch nie hat Marko einen Ultralauf abgebrochen. Aber einmal ist immer das erste Mal. Mit all diesen Gedanken schläft er ein.
Nach der Talfahrt kommt die Bergfahrt
Als Marko aufwacht hat er nur etwa eine halbe Stunde geschlafen. Wegen der vielen Cola muss er dringend auf die Toilette, nur deshalb ist er wohl überhaupt aufgewacht. Auf dem Weg zur Toilette wird ihm etwas wärmer. Er versucht eine zweite Runde zu gehen. Plötzlich läuft es deutlich besser, sogar mit vorsichtigem Joggen. Eine Runde später lauft er wieder durchweg. Noch eine Runde später ist auch der Kopf wieder klar. Das beste Gefühl: Marko ist wieder im Rennen!
Niemals hätte er vorher geglaubt, dass ein solches Comeback möglich ist. Ab jetzt ist klar: Wenn er durchlaufen will, muss er alles in sich hineinpumpen, was der Magen mitmacht: Extra starker Malto-Buffer-Mix, Cola, Gels. Jede Runde etwas. Durch die lange Pause und den Gehpausen hat er etwa 1,5 Stunden verloren. Die Spitze ist also unerreichbar, aber nach hinten hin hatten auch andere Läufer einige Probleme. Es ist jetzt etwa 04:30 Uhr, also sind noch mehr als fünf Stunden zu laufen. Und sein Tempo ist gut, vielleicht sogar das schnellste im Feld. Es sollte also noch etwas nach vorne hin gehen, was die Platzierungen angeht, und die Mannschaftswertung gibt es ja auch noch.
Runde für Runde wird abgespult, der Rhythmus passt. Gegen 7 Uhr hat Marko nochmal ein kleines Energietief, dass er aber mit noch mehr Cola überwinden kann. Gegen 8 Uhr liegt er auf Gesamtplatz 6 und Platz 3 der Deutschen Meisterschaft. Die letzten zwei Runden sind wohl die schnellsten seines ganzen Rennens.
Es ist das unglaubliche Happy End eines zwischenzeitlich katastrophalen Rennens! Das absolute Hochgefühl als unfassbarer Kontrast zu den Abgründen der vorherigen Nacht.
Ende gut alles gut
Trotz einer für Marko enttäuschenden Leistung von knapp 214 km überwiegt im Ziel absolute Zufriedenheit! Zum einen natürlich wegen der Freude über den grandiosen Teamerfolg, aber auch weil ein Tief überwunden wurde, dass ihm unüberwindbar erschien.
"Ich laufe schon viele Jahre mit RUNPRO MED, erst im Triathlon und jetzt im Ultrarunning. Und nun auch erstmals in einem 24-Stunden-Lauf. Fazit: Perfekt!
Natürlich muss grundsätzlich auch der Schuh passen, aber was mein Fußgefühl angeht hatte ich überhaupt keine Probleme." Marko Gränitz
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